Kommunale Engagementförderung braucht Struktur, Partnerschaft und klare Zuständigkeiten
- willkommenskultur
- 21. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Am 20. Mai 2025 fand in Halle (Saale) die bundesweite Tagung „Kommunal engagiert“ statt. Veranstaltet wurde diese von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städtetag, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt (LAGFA Sachsen-Anhalt).
Für uns als LAGFA war es eine besondere Gelegenheit, gemeinsam mit kommunalen Spitzenverbänden, politischen Entscheidungsträger:innen und regionale Vertreter:innen ins Gespräch zu kommen und deutlich zu machen, welche strukturellen Bedingungen es für gelingende kommunale Engagementförderung braucht.
Zusammenarbeit gestalten und Strukturen klären
Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Gespräch mit Vertreter:innen aus Kommunalpolitik, Bundesministerien, Ländern und Zivilgesellschaft. Christine Sattler, Vorstandsvorsitzende der LAGFA Sachsen-Anhalt, brachte dabei die Perspektive der Freiwilligenagenturen Engagementinfrastruktur in den ostdeutschen Kommunen ein: „Die Zusammenarbeit für das Ehrenamt zwischen Kommunen, Vereinen und Organisationen funktioniert an vielen Stellen bereits gut. Dort, wo es hakt, fehlen klare Strukturen, Funktionen und eine Abgrenzung der Aufgaben und Zuständigkeiten.“
Politischer Rahmen und praktische Impulse
Ein besonderer Moment der Tagung war der erste öffentliche Auftritt von Dr. Christiane Schenderlein, der neuen Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt. Sie betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung von kommunaler Engagementförderung als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft. Im Anschluss sprach Malu Dreyer, Ministerpräsidentin a. D. von Rheinland-Pfalz, in ihrer Keynote über das demokratische Potenzial zivilgesellschaftlichen Engagements auf kommunaler Ebene.
In 18 praxisorientierten Workshops tauschten sich die Teilnehmenden zu zentralen Themen aus: darunter Anerkennungskultur, Beratung und Qualifizierung, Kooperation mit Verwaltung, lokale Ansprechstrukturen oder auch neue digitale Formate. Besonders erfreulich war das große Interesse an gelungenen Beispielen aus Sachsen-Anhalt, etwa in Bezug auf kommunale Ehrenamtskoordinator:innen, digitale Engagementplattformen oder Mikroförderung, wie beim Engagementfonds des Landes, der seit 10 Jahren erfolgreich durch die LAGFA Sachsen-Anhalt verwaltet wird.
Unsere Rolle als Schnittstelle
Als LAGFA Sachsen-Anhalt sehen wir es als unsere Aufgabe, diese Entwicklungen zu begleiten und mitzugestalten. Wir vertreten die Perspektive der Freiwilligenagenturen und Engagementzentren vor Ort und unterstützen Kommunen dabei, effiziente Strukturen zur Engagementförderung aufzubauen. Dabei braucht es mehr als nur gute Praxis, es braucht politische Rückendeckung, langfristige Förderung und klare Aufgabenprofile.
Die Tagung „Kommunal engagiert“ hat gezeigt: Es gibt viele gute Ansätze und eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Jetzt kommt es darauf an, diese Impulse in konkrete Maßnahmen zu überführen.